Zusammenfassung
Das Operationsmaterial der benignen Strumen hat sich im Tiroler Endemiegebiet in den
Jahren 1952-1977 erheblich verändert. Diese Veränderungen beruhen einesteils auf Veränderungen
in der Gesamtpopulation durch die laufende Kropfprophylaxe, anderenteils sind sie
Auswirkungen eines veränderten klinischen Konzeptes. Die Jodprophylaxe greift bei
den Männern sichtlich besser: Die Auswirkungen treten frühzeitiger auf und reichen
weiter in die mittleren Jahrgänge hinein. Dadurch wird das Gesamtprofil der Operationspräparate
enger dem Bild im Nicht-Endemiegebiet angenähert. Der diffuse Kolloidkropf hat zu
Lasten der adenomatösen Strumen abgenommen. Bei den Adenomen haben die kolloidreichen
Formen zugenommen, An Stelle des diffusen oder multinodösen Kropfes tritt die mechanisch
häufig symptomlose, oft uninodöse Struma. Insgesamt hat die Inzidenz der Kropfoperationen
abgenommen.
Abstract
Between 1952 and 1977 there has been a considerable change in the type of goitre operated
on in the endemic area of the Austrian Tyrol. Iodine prophylaxis has proved significantly
more effective in men: the consequences appear earlier and extend into the middle
age groups. As a result, the type of surgical specimen is much more like that seen
in non-endemic areas. The incidence of diffuse colloid goitre decreased, as that of
adenomatous goitre increased. Among the adenomas, the number of the colloid-rich form
has increased. Instead of diffuse or multi-nodular goitre one now frequently encounters
the symptom-free, often uninodular, goitre. The total number of goitre operations
has also decreased.